Es vergingen noch einige Stunden, in denen sie es doch noch schafften die bedrückende Stimmung, die aufgekommen war, zu verdrängen und Scherze zu machen. Sie waren so im Gespräch vertieft, dass beide erschrocken zusammenzuckten, als es an der Tür des Wohnwagens klopfte. Gackts Kopf ruckte in die Richtung und er beeilte sich ein "Moment" zu rufen, bevor der Außenstehende auf die Idee kam die Tür zu öffnen. Er nahm die Maske vom Tisch und sah den Älteren leicht entschuldigend an, bevor er ihm diese wieder im Nacken verschloss. Er wollte es sich nicht mit dem Direktor des Gefängnisses verscherzen, weil er sich nicht an dessen Regeln hielt. Nachdem die Maske verschlossen war, trat der Sänger an die Tür und öffnete. Sein Blick fiel auf den Direktor vor sich und er blinzelte, als er bemerkte, dass es schon dunkel war. Er hatte gar nicht gemerkt wie lange sie sich unterhalten hatten.

"Gackt-san? Ich störe Sie ungerne, aber... wir müssen zurück. Es wird Zeit."

Der Sänger nickte leicht und trat einen Schritt zur Seite, als er Teijiro hinter sich hörte, folgte diesem dann die Treppen aus dem Wagen hinaus und zu dem Wagen, der schon wartete.

"Ich danke für diesen sehr unterhaltsamen Tag und die interessanten Einblicke." Der Ältere lächelte leicht hinter der Maske und deutete eine kleine Verbeugung an.

Gackt lächelte und erwiderte die Bewegung.

"Es war mir eine Freude und ich hoffe dies irgendwann auf irgendeine Art und Weise wiederholen zu können."

"Ich denke nur an Popcorn und Softdrinks". Teijiro konnte sich das Lachen nicht verkneifen, als der Direktor ihn mehr als verwirrt ansah und nur mit den Schultern zuckte. Die beiden Polizisten halfen dem anderen in den Wagen, während der Direktor sich von Keiichi und dem Sänger verabschiedete.

Als der Wagen das Gelände verließ, atmete Gackt tief durch und ignorierte den Blick, den Keiichi ihm schon seit einigen Minuten zuwarf.

"Du brauchst erst gar nicht zu versuchen, zu fragen, was wir besprochen haben. Ich werde es dir nicht sagen. Und jetzt... werd ich meinen Feierabend genießen. Bis morgen." Der Sänger grinste breit und trollte sich in seinen Wohnwagen, wo er sich erstmal für einige Sekunden gegen die Tür lehnte und die Augen schloss.

Die Situation der letzten Stunden zog hinter seinen geschlossenen Augen vorbei und er schüttelte leise, lachend über sich selbst, den Kopf. Was war nur mit ihm los? Er fing doch nicht wirklich an Gefühle für Teijiro zu entwickeln? Aber wieso hätte er es sonst soweit kommen lassen, wie es gekommen war? Ein leichter Schauer lief über seinen Rücken, als er daran dachte wie sehr er sich dem Älteren gegenüber hatte gehen lassen.

 

Die Dreharbeiten verliefen zu seiner Überraschung nach Teijiros Besuch sehr ruhig und entspannt. Die Crew hatte zwei Tage danach noch einige Unterhaltungen und Diskussionen über den Mann, aber ansonsten beruhigte sich die Lage doch recht schnell, was Gackt fast schon enttäuschte. So war er etwas traurig zu sehen, dass es so normal wurde, aber er behielt seine Gedanken doch lieber für sich. Keiichi hatte ihn einen Tag nach Teijiros Besuch bestürmt mit Fragen und war auch danach immer mal wieder aufgetaucht, um nach ihm zu sehen. Irgendwas weckte den Anschein, dass ihn etwas bedrückte, wie Keiichi es ausdrückte. Er selbst hatte allerdings keine Ahnung woher dieser Eindruck kam.

Der Sänger wanderte über den Hof und genoss die Ruhe, die ihn umgab. Niemand war mehr auf dem Drehgelände und alles wirkte ausgestorben. Er öffnete die Tür zu seinem Wohnwagen und schaltete das Licht an. Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, sah er sich kurz um, bevor er sich auf dem kleinen Sofa niederließ. Gackt schloss die Augen und ließ seine Gedanken schweifen. Nach seinem ersten Treffen mit Teijiro hätte er nie gedacht, dass er den Älteren und dessen Nähe tatsächlich einmal vermissen würde. Unbewusst glitt seine Zunge über seine Lippen. Seine Gedanken wanderten zurück zu dem Tag, an dem Teijiro den Drehort besucht hatte. Er verstand noch immer nicht, wie das geschehen konnte, was gewesen war. Wieso hatte er den Älteren so nah an sich rankommen lassen? Wieso hatte er den anderen nicht aufgehalten? Warum hat er zugelassen, dass Teijiro ihn in dieser Situation dominiert hatte? Und wieso musste er sich eingestehen, dass ihm die Situation gefallen hatte, ihn sogar mehr erregt hatte als er für möglich gehalten hätte?

Der Sänger entließ ein leises Seufzen von seinen Lippen und öffnete die Augen. Was war nur los mit ihm? Die Gedanken an Teijiro brachten alles andere als die erhofften Antworten auf seinen Gemütszustand. Anscheinend hatte Keiichi wirklich recht damit, dass ihn etwas bedrückte. Und doch wusste er selbst nicht, was es war. Wie oft war er in den letzten Tagen in Gedanken versunken ohne etwas daran ändern zu können? So langsam fragte er sich wirklich, ob er vollkommen durchdrehte. Wie es dem Älteren wohl gerade ginge? Was er wohl gerade tat? Gackt schüttelte den Kopf und stemmte energisch die Hände in die Sofakissen um sich zu erheben. Er brauchte dringend etwas Ablenkung und eine heiße Dusche wäre da sicher nicht die schlechteste Option.

Er schlenderte in das kleine, angrenzende Bad und drehte die Heizung etwas auf, bevor er zu seinem Schrank ging. Ein skeptischer Blick und einige Sekunden später hatte er sich entgegen seinem eigentlich Stil doch für den bequemen und schlabbrigen Trainingsanzug entschieden, den You ihm einfach in den Koffer gestopft hatte. Er schmunzelte beim Gedanken daran und sein Blick fiel auf den Cowboyhut neben der Tür. Ein "Glücksbringer", den Chacha ihm aufgeschwatzt hatte, bevor er zu den Dreharbeiten gefahren war. Der Sänger schüttelte leicht den Kopf und trat an die kleinen Fenster des Wohnwagens, zog die Vorhänge zu. Nachdem vor ein paar Tagen einige Fans es geschafft hatten auf das Drehgelände zu kommen und um seinen Trailer herumgeschlichen waren, wollte er nicht wirklich das Risiko eingehen, ihnen mehr Einblicke in sein Privatleben zu geben als es nötig war. Er warf den Trainingsanzug aufs Sofa und zog, während er ins Bad zurückschlenderte, sein Shirt aus, ließ es achtlos zu Boden fallen. Die Wärme des Badezimmers umfing ihn, als er die Tür hinter sich schloss und sich auch seiner Hose entledigte, den letzten Schritt in die Duschkabine nahm und das Wasser anstellte. Zufrieden lächelte der Sänger vor sich hin, als das Wasser auf seine Haut traf.

Oh ja, genau das brauchte er gerade. Es fühlte sich fast an als würden alle Sorgen und Gedanken mit dem Wasser im Abfluss verschwinden. Er schloss die Augen und genoss einfach für ein paar Minuten nur das gleichmäßige Rauschen zu hören. Während er mit geschlossenen Augen nach dem Duschgel angelte, machten seine Gedanken sich wieder selbstständig. Verdammt, wieso ging der Ältere ihm nicht aus dem Kopf. Was er wohl gerade tat? Vermutlich saß er nur in seiner Zelle und starrte die kahlen Wände an. Camui schluckte, während seine Hände sich daran machten das Duschgel in Schaum verwandelnd auf seinem Körper zu verteilen. Er stöhnte erneut auf und legte den Kopf etwas in den Nacken, als er die Augen schloss. Das war definitiv die richtige Entscheidung gewesen um sich zu entspannen. Wie von selbst verteilten seine Hände den Schaum auf seiner Haut und doch änderten sich seine Bewegungen, sie wurden sinnlicher, sanfter und langsamer. Ein leises Seufzen entwich seinen Lippen und er lehnte sich an die Duschwand in seinem Rücken. Er hatte das Gefühl als wären es nicht seine Hände, die den Schaum verteilten, sondern die Teijiros, sanft und doch auch fordernd. Verlangend, aber nicht drängend. Er keuchte leise auf, als die Finger über seine harten Brustwarzen glitten, während die andere Hand seinen Bauch liebkoste, langsam tiefer glitt. Der Schaum schien wärmer zu werden je tiefer die Hände glitten, sein leises Stöhnen entwich seinen zusammengepressten Lippen immer häufiger. Er keuchte heiser auf, als die Hand sich um seine schon wachsende Härte schloss, sanft mit dem Daumen über die Spitze fuhr, bevor sie, den Schaum ausnutzend, begann sich daran zu bewegen, den Griff zu verstärken schien je erregter er wurde. Er glaubte Teijiros Stimme an seinem Ohr zu hören, dessen heißen Atem in seinem Nacken zu fühlen, während die Hand um seine Erregung weiterhin stetig auf und ab glitt.

 

Teijiro hörte wie die Zellentür geöffnet wurde und öffnete die Augen. Wie immer hatte er jegliches Zeitgefühl in der dunklen Zelle verloren und war sich so weder sicher welcher Tag noch welche Uhrzeit es war. Er sah auf, als die beiden Polizisten ihn, in der Tür wartend, ansahen. Ach ja... Duschen war auf dem Zeitplan für jetzt. Der Ältere erhob sich und trat zwischen die beiden Polizisten, ließ sich von ihnen zum Gemeinschaftsduschraum führen. Natürlich war dieser, wie er es erwartet hatte, verlassen. Es wurde verhindert, dass er Kontakt zu anderen Gefangenen hatte, seit er hier war, und das hatte sich auch nach seiner guten Führung die letzten Wochen nicht geändert. Nicht, dass es ihn störte, er war eigentlich recht froh darüber, da er schon gemerkt hatte, dass andere Gefangene nicht sonderlich gut auf ihn zu sprechen waren. Er sah es also eher als eine Art Schutz für ihn anstatt als Strafe. Er betrat den Duschraum und sah sich um. Wäre er nun kindisch könnte er jede der 10 Duschen anschalten und von einem Strahl zum nächsten springen, aber das würde er wohl nicht tun. So legte er die Sachen ab, die er mitgebracht hatte und entledigte sich seiner Gefängniskleidung. Die Polizisten waren vor der Tür stehen geblieben. In dem Raum gab es nichts, was als Waffe eingesetzt werden konnte und da er im Inneren des Gefängnisses lag, gab es auch kein Fenster, das zum Ausbruch geeignet gewesen wäre.

Er drehte das Wasser auf und keuchte erstmal. War zu erwarten gewesen, dass es zu Beginn kalt wäre und dennoch zuckte er jedesmal zusammen. Es dauerte einige Sekunden bis das Wasser eine angenehme Temperatur hatte und Teijiro schloss die Augen. Eindeutig hatte er das nun gebraucht.

Was der Sänger wohl gerade tat? Es war unter der Woche, also hatte er heute wohl wieder einen Drehtag hinter sich gebracht, und nun? Vermutlich saß er mit den anderen der Crew zusammen und genoss den Abend, wehrte sich gegen deren neugierige Fragen und hoffte auf ein schnelles Ende des Verhörs. Teijiro lächelte leicht, während er begann sich einzuseifen. Er wusste, dass die Zeit zum Duschen begrenzt war und daher wollte er sie sicher nicht ungenutzt verstreichen lassen. Er seufzte leise, während er die Seife verteilte. Wieso kam ihm der schlanke, durchtrainierte Körper des Sängers nun in seine Gedanken? Er leckte sich leicht über die Lippen, während er in seinem Geist die Statur des anderen vor sich sah, den leicht mit Schweiß bedeckten Körper, der sich vor Erregung und Verlangen unter ihm gewunden hatte. Wie sehr er es genossen hatte den Jüngeren zu reizen und wieder fallen zu lassen, ihn zu dominieren und zu beherrschen, ohne diesen wirklich zu etwas zu zwingen. Er seufzte leise, als seine Hand sich wie von selbst um sein Glied legte, langsam begann dieses zu massieren. Ein abfälliges Schnauben war zu hören, als seine Gedanken daran ihm klar machten, was er im Begriff war zu tun, und doch störte er sich nicht wirklich daran, sondern genoss eher das Gefühl, das sich in seiner Lendengegend ausbreitete. Die Wärme, die ihn durchflutete, während seine Hand sich etwas fester um seine wachsende Erregung schloss, an Geschwindigkeit zunahm, indem sie es massierte. Was würde der Sänger wohl denken, wenn er hiervon wüsste? Hatte er nicht schon beim letzten Mal das alles für einen Plan Teijiros gehalten? Der Ältere lachte leise auf. Ein Plan sicher nicht, ein Verlangen vielleicht schon. Takegami wusste nicht wie er die Gefühle deuten sollte, die sich in seinem Inneren ausgebreitet hatten nach dem Gespräch mit dem Sänger. Er hatte sich nach dem Jüngeren gesehnt, hatte ihn genau so erleben wollen wie es geschehen war und es sich doch nie erträumen lassen. Nie hatte er erwartet, dass Gefühle dieser Art sich in seinem Inneren ausbreiten würden. Gefühle, die ihn nicht dazu bringen würden, sich nach dem Töten zu sehnen, sondern danach, dass diese Gefühle erwidert werden würden. Takegami schloss die Augen, stöhnte erneut leise auf, während er sich gegen die Fliesen in seinem Rücken lehnte, das warme Wasser genießend, das über seine Haut floss, während seine Hand sich schneller zu bewegen begann, das Verlangen, das in ihm herrschte, versuchte zu lindern. Er drängte sein Becken gegen seine eigene Hand, stellte sich vor wie er sich in den schlanken Körper des Jüngeren versenkte, wie er es vor einigen Tagen getan hatte und verhinderte gerade noch das laute Aufstöhnen, das sich in seiner Kehle sammelte, als er in seiner Hand kam.

 

Gackt stöhnte immer wieder heiser auf, hielt sich inzwischen mit einer Hand an der Duschwand fest um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Er hatte sich nach vorn gelehnt, atmete heftig und schwer, während seine Hand immer weiter über seine Härte glitt, seine Erregung massierte und ihn immer weiter reizte. Sein Becken zitterte, seine Hüfte bewegte sich wie von selbst seiner Hand entgegen, sein Atem ging stockend und er biss sich auf die Unterlippe, als er in seiner Hand kam. Die Augen geschlossen versuchte der Sänger Herr seiner Sinne zu werden, seinen zitternden Körper unter Kontrolle zu bringen und seine Gedanken von Teijiro abzulenken. Noch immer glaubte er dessen Hände auf seiner Haut zu spüren, dessen Atem in seinem Nacken. Langsam öffnete Gackt die Augen, seufzte fast enttäuscht, als sich das Streicheln als fließendes Wasser entpuppte, der Atmen nur als sein eigner Atem, der stockend ging, und der Luftzug nur die Wärme des Bades war, die seinen Nacken strich. Noch immer zitterte er leicht aufgrund der Anspannung, die langsam von ihm abfiel und er schüttelte über sich selbst den Kopf. Er beeilte sich den restlichen Schaum abzuwaschen, bevor er das Wasser abdrehte und nach dem Badetuch angelte, sich darin einwickelte und die Dusche verließ. Eigentlich würde er jetzt erneut eine Dusche brauchen, so wie er sich fühlte, aber das Risiko, dass es genauso endete, das war selbst ihm zu groß, als er aus dem kleinen Raum trat und sich leicht schüttelte. Der Trailer war nicht so warm wie es in der Dusche gewesen war und er zog das Badetuch enger um sich, bevor er nach seinem Morgenmantel griff, der auf der kleinen Heizung lag. Wohlig aufseufzend schlüpfte er in das Frottee und ließ sich auf dem Sofa nieder, schloss die Augen, während er den Kopf in den Nacken legte. Was für eine Wohltat. Es verstrichen einige Sekunden, in denen der Dunkelhaarige sich keinen Zentimeter rührte und eingeschlafen zu sein schien, bevor er die Augen wieder öffnete und blinzelnd durch den Trailer sah.